Was sind Faszien eigentlich?
Faszien ist ein anderes Wort für bindendes Gewebe. Stelle es dir als Netz vor, in das deine Knochen, Bänder, Muskeln und Sehnen eingebunden sind. Es verbindet alles mit allem und ist an jeder deiner Bewegungen beteiligt. Dieses Netz stärkt dich, verleiht dir Stabilität und gleichzeitig Beweglichkeit. Zugleich finden innerhalb der Faszie viele Prozesse deines Stoffwechsels und Immunsystems statt. Außerdem ist es mit Rezeptoren durchzogen, die für deine Körperwahrnehmung verantwortlich sind. Du kannst das Faszien-Netz grob in zwei Schichten einordnen. Eine liegt direkt unter deiner Haut und umhüllt dich dort praktisch wie ein Ganzkörper-Schwimmanzug. Die zweite Schicht liegt ebenfalls körperumspannend darunter und vernetzt außerdem deine innen liegenden Organe, Muskeln, Knochen etc. miteinander. In den Zwischenräumen befindet sich das lockere Fasziengewebe, das im allgemeinen Sprachgebrauch als „Bindegewebe“ bezeichnet wird. Wegen dieser Netz-Struktur ist es z.B. möglich, dass du Verspannungen in einem Körperbereich spürst, dessen Ursache aber an einer ganz anderen Stelle in deinem Körper liegt. Deshalb ist beim Training immer eine Kombination von Übungen nötig, um den gesamten Körper und all seine Faszienfunktionen leistungsfähig und ggf. wieder geschmeidig zu machen. Eben, weil alles mit allem verbunden ist.Das AquaFASZIO®-Training in der Praxis
Soweit zur Theorie. Wie das aber im Wasser genau in der Praxis aussieht, konnte ich mir einfach nicht vorstellen. Also bin ich mal schnell nach Hamburg gedüst und habe an einem von Andreas Gläsener’s Trainings im Hamburger Festland teilgenommen. Andreas begrüßt mich sehr herzlich und legt sofort los, mich mit all seinem Faszienwissen auszustatten. Schnell wird deutlich, dass er seit 25 Jahren asiatische Kampfkunst betreibt und deshalb einen ganz eigenen Zugang zum Bewegungsraum Faszien hat. Denn die sieben Strategien des AquaFASZIO®-Trainings – Stabilität, Reaktionsfähigkeit, Geschmeidigkeit, Elastizität, Körperwahrnehmung, Dehnfähigkeit, lösende Techniken und Regeneration – werden in der Kampfkunst ganz natürlich angewendet. Sie sind ihm in Fleisch und Blut übergegangen, weshalb er als AquaFASZIO®-Trainer mehr als prädestiniert ist. Für Andreas ist wichtig, dass die Teilnehmer durch das Aqua-Faszientraining ihre natürlichen Bewegungsspielräume zurückerobern, die wir alle uns durch jahrzehntelange „Fehlbewegungen“ abtrainiert haben. Hast du z.B. mal ausprobiert aus dem Stand komplett in die Hocke zu gehen und so zu verharren? Eigentlich eine völlig natürliche Bewegung. In der sitzenden Gesellschaft sind wir daran aber gar nicht mehr gewöhnt. Ich kann’s auch nicht. Andreas macht mir das mit links vor. Ganz offensichtlich sind seine Faszien top in SchussJ Die ersten Kursteilnehmer trudeln ein und wir bewegen uns langsam raus aus der Diskussion und rein ins Wasser. Schnell wird klar, dass sich der Kurs von regulären Aquafitness-Kursen deutlich abhebt.Lust auf einen Aquafitness-Online-Kurs?
um einen sind wir nur sechs Teilnehmer. Das ist wirklich sehr angenehm, weil ich mich gleich viel persönlicher betreut fühle. Den etwas höheren Stundenpreis von 12 € finde ich deshalb absolut gerechtfertigt. Diese persönliche Betreuung wird dadurch verstärkt, dass Andreas ab und zu kurz mit ins Wasser steigt, um einzelne Übungen vorzuführen, wenn uns die Umsetzung Schwierigkeiten bereitet. Klasse! So würde ich mir das viel häufiger wünschen.
Zum anderen findet das Training im Festland in ca. 32 Grad warmem Wasser statt. Das finde ich persönlich bei diesem Training sehr wichtig, weil es auch Übungen gibt, bei denen der Körper in einem regulären Sportbecken schnell auskühlen würde.
Übungen beim AquaFASZIO®-Training
Ich muss eines vorausschicken: Ich mache seit fast 20 Jahren Aquafitness.
Beim AquaFASZIO® lerne ich Übungen kennen, die ich so noch nie gesehen oder ausgeführt habe. Eine spannende Erfahrung für mich. Eine, die ich am nächsten Morgen deutlich in meinem „Faszialen Ganzkörper-Schwimmanzug“ fühle.
Bildnachweis: AquaFASZIO©
Immer wieder erklärt uns Andreas, den Unterschied zwischen muskulärem und faszialem Trainieren anhand der einzelnen Übungen. Die muskulären Bewegungsabläufe sind völlig verständlich und normal für mich.
Die Faszialen holen mich echt aus meiner Komfortzone und fühlen sich einfach nur komisch an. Manchmal muss ich wirklich überlegen, wie ich Andreas‘ Anleitungen jetzt praktisch umsetze. Das bringt auch mein Körpergedächtnis nochmals richtig in Schwung. Ganz zu schweigen vom Gleichgewichtssinn, der bei mir einfach miserabel ist. Versuche mal im Wasser mit einem Bein auf einem weichen Ball (etwas größer als ein Tennisball) zu stehen und dann das gestreckte andere Bein von vorn nach hinten zu schwingen. Dann weißt du, was ich meine.
Langsam begreife ich beim Training, dass die Faszien tatsächlich gesondert von den Muskeln als eigener Bewegungsapparat betrachtet werden müssen. Denn mit den üblichen Kräftigungs- und Ausdauerübungen aus dem Aquafitness-Training hat das hier rein gar nichts zu tun.
Miriam Wessels hatte mir das bereits am Telefon an einem sehr schönen Beispiel erklärt: Stell‘ die einen Bodybuilder vor, der einen völlig austrainierten Körper hat. Dieser Mann will nun Wasserski fahren. Dafür braucht er viel Kraft. Aber beim Anfahren reißt ihm durch den Ruck ein Band im Oberarm. Der Muskel war stark genug, aber die Bänder und Faszien waren nicht elastisch und haben deshalb der Belastung nicht standgehalten.
Genau aus diesem Grunde ist es wichtig, über das rein muskuläre Training hinaus zu denken – egal ob an Land oder im Wasser.
PS: Ich wurde von Miriam Wessels und Andreas Gläsener zu diesem Training eingeladen. Auf meinen Bericht hatte dieser Umstand keine Auswirkungen, da ich nur über Dienstleistungen & Produkte schreibe, die ich mit gutem Gewissen empfehlen kann.
PPS: In Sachen Bildmaterial habe ich mich an die offiziellen Bilder des Bäderlandes bzw. von FASZIO® gehalten, um auf die Kursteilnehmer Rücksicht zu nehmen.
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Bildnachweis Titel: Bäderland Hamburg, AquaFASZIO®
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